Polycarpos Georgadjis

Politiker

* 1930 Palechori

† 15. März 1970

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1970

vom 6. April 1970

Wirken

Polycarpos Georgadjis (auch Georkatzis geschrieben) wurde 1930 als Bauernsohn in Palechori im Distrikt Nicosia geboren. Einen höheren Bildungsweg hat G. nicht durchlaufen, vielmehr war er bis 1955 Angestellter der Handelskammer Zyperns in Nicosia. Nach dem Ausbruch der Kämpfe gegen die britischen Behörden schloß er sich der Untergrundbewegung EOKA an, zu deren führenden Mitglieder er zählté. Zu General Grivas stand er in besonders engem Verhältnis. Viermal konnte er, von Briten ergriffen, aus der Haft wieder entkommen. Das brachte ihm den Spitznahmen "Houdini" und große Popularität ein.

Als im Aug. 1960 Zypern unabhängig wurde, berief ihn Staatspräsident Erzbischof Makarios, als Innenminister in seine Regierung. Er stand damit in einer Schlüsselposition, da sehr bald Fragen der Verwaltung und der inneren Sicherheit angesichts des unverändert harten Gegensatzes der beiden feindlichen Volksgruppen in den Brennpunkt des politischen Geschehens rückten. Auf Grund des Veto-Rechts des türkischen Vizepräsidenten Kütschük konnte von Anfang an von einem wirklichen Funktionieren des neuen Staatsgebildes nicht gesprochen werden. Präsident Makarios und G. strebten daher sehr bald eine Verfassungsänderung an, die die Rechte der türkischen Minderheit im wesentlichen auf den kulturellen Sektor ...